Entwicklung einer Plattform zum klimakonformen Handeln auf Gemeinde- und Landkreisebene in Mittelgebirgsregionen

Plattform - Klimawandelfolgen und Möglichkeiten der Anpassung in Mittelgebirgsregionen (→ Link)

Die Auswirkungen des Klimawandels fallen je nach den geographischen Voraussetzungen, ökonomischen und gesellschaftlichen Verwundbarkeiten und der Resilienz der Systeme regional und lokal sehr unterschiedlich aus. Daraus folgen verschiedene Anpassungsbedarfe und -optionen sowie die Notwendigkeit, den Akteuren der Umsetzung passende bzw. flexible Lösungen anzubieten. Eine Voraussetzung dafür sind maßgeschneiderte und leicht zugängliche Daten und Informationen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass reine Informationen beginnend bei den Daten zu Klimaänderungen bis hin zu komplexeren Werkzeugen zur Ableitung von Anpassungsmaßnahmen und Entscheidungsunterstützungssystemen notwendig, aber bei weitem nicht ausreichend sind, um in der Praxis den Prozess der Klimaanpassung anzustoßen.

KlimaKonform widmet sich diesen Herausforderungen als inter- und transdisziplinäres Projekt. Unter Leitung der TUD-Professur für Meteorologie mit Prof. Matthias Mauder arbeiten Partner verschiedener Wissenschaftsdisziplinen koordiniert und integrativ zusammen, um die Kommunen möglichst umfassend bei Anpassungsprozessen zu unterstützen. Neben der TU Dresden mit insgesamt sieben Professuren sind auch die Friedrich-Schiller-Universität Jena, das Helmholtz Zentrum für Umweltforschung, das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e.V., die United Nations University sowie die Landesumweltämter der Bundesländer Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt beteiligt.

In der ersten Projektphase hat die Zusammenarbeit mit den überwiegend kleinen und mittleren Kommunen der KlimaKonform-Modellregion die Probleme im Zusammenhang mit der Anpassung an die zunehmenden Extremwetterereignisse, wie Hitze, Dürre, Starkregen und Hochwasser, sehr deutlich gemacht: Dominanz von finanz- und personalschwachen Gemeinden, teilweise dem Klimawandel skeptisch gegenüberstehend. Auch in den Projektionen zum zukünftigen Klima werden die besonderen Spezifika von Mittelgebirgsregionen – größere Unsicherheiten, lokale Verstärkung der Extreme – deutlich. In der Förderphase 2 sollen die in der Phase 1 gewonnenen Erkenntnisse und Verfahren, wenn möglich, für die gesamten Mittelgebirgsregionen der Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen erweitert und wo nötig methodisch vertieft werden. Dafür werden das auf dem Gebiet der Weißen Elster erworbene Wissen und die guten Kontakte mit den Kommunen genutzt, um konkrete Vorschläge zur Klimaanpassung mit Hilfe der entwickelten Klimainformationsdienste und Klima-Coaches umzusetzen. In drei Reallaboren in Kommunen, die sich in Typ und Ausstattung unterscheiden, wird KlimaKonform die Planung von Anpassungsmaßnahmen unterstützen, dabei Potential sowie Praxistauglichkeit der Klimadienste testen und gemeinsam mit lokalen Stakeholdern weiterentwickeln.

Projektleitung:

TU Dresden, Profesur für Meteorologie, Prof. Dr. Matthias Mauder

Projektlaufzeit:

Förderphase 1: Mai 2020 bis Juni 2023
Förderphase 2: Juli 2023 bis Juni 2026

Förderung:

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung durch die Fördermaßnahme RegIKlim – Regionale Informationen zum Klimahandeln, Schwerpunkt Modellregionen – gefördert (Phase 1: FKZ 01LR 2005A-E, Phase 2: FKZ 01LR2005A1-G1).

Logos BMBF, FONA und DLR